Hurra, Hurra, die Schule brennt!

Was soll man nur tun und wie soll man sich richtig verhalten, wenn ein Feuer ausbricht? Am 27.10.2017 veranstaltete die Jugendfeuerwehr Schwieberdingen gemeinsam mit der Grundschule zum 5. mal den landesweiten Helfertag der Blaulichtjugend.

Der Räumungsalarm schrillt, die Grundschüler werden etwas nervös, bleiben aber doch ganz ruhig. Alle Schüler der Grundschule gehen gemeinsam mit ihren Lehrerinnen und Lehrern den Fluchtwegen entlang zu den fest definierten Sammelplätzen. Alles richtig gemacht, keiner wurde im Gebäude vergessen und niemand ist zu Schaden gekommen. So sah in der letzten Woche die Räumungsübung an der Grundschule in Schwieberdingen aus. Kurz darauf, am Freitag war es nun soweit und die Feuerwehr kam zu Besuch zum Helfertag der Blaulichtjugend.

Der Ernstfall einer Räumungsübung könnte natürlich auch ganz anders aussehen. Rauch könnte den Rettungsweg versperren. Um für diesen Fall noch besser gerüstet zu sein, wurde 2010 ein gemeinsamer Helfertag der „Blaulicht-Organisationen“ Baden-Württembergs ins Leben gerufen. Anlässlich dieses Tages haben die Organisationen die Möglichkeit ihre Arbeit an den Schulen näher vorzustellen.

Auf dem Stundenplan in Schwieberdingen stand das richtige Verhalten im Brandfall. Vermittelt wurde dieses Thema unter der Leitung des Jugendwartes Jens Große. Die Themenschwerpunkte waren zum einen das Verhalten im Brandfall bei einem Feueralarm, wie man einen Notruf absetzt, warum überhaupt etwas brennen kann, wie ein Feuerwehrauto von innen aussieht und die richtige Bedienung und der Umgang mit einem Feuerlöscher. Die Schüler der 4. Klassen durchliefen an einem Tag all diese Stationen. Gespannt wurde dabei dem Vortrag zum Verhalten bei einem Feueralarm gefolgt. Jede Klasse zeigte, wie sie sich im Brandfall richtig verhält, in Zweierreihe antritt und dann gemeinsam mit dem Lehrer, der Lehrerin den Klassenraum verlässt. Mit dem Hintergrundwissen aus Sicht der Feuerwehrleute wurden einige Abläufe auf einmal viel klarer. Marvin fühlte sich dabei gleich als richtiger Feuerwehrmann, da er nun wusste, weshalb dieser Ablauf so wichtig für ihn, seine Mitschüler und die Feuerwehr sind. Was aber tun, wenn man als Jugendlicher ein Feuer sieht und es noch kein Erwachsener gemeldet hat. Bei der zweiten Station, dem richtigen Absetzen eines Notrufs standen die W-Fragen im Mittelpunkt. An einem speziellen Notruftelefon, welches extra für Übungszwecke beschafft wurde, wählte am Ende die zehnjährige Jana die 112 und beantwortete souverän die bekannten W-Fragen. Natürlich sollte auch das „Piff und Paff“ an diesem Aktionstag nicht zu kurz kommen. Ganz anschaulich präsentierte Markus aus dem Jugendhaus, dass feste, flüssige und gasförmige Stoffe brennen können und wie man diese dann auch wieder löscht. Für einige kaum zu glauben, auch Metall kann richtig hell brennen. Jede Feuerwehr hat auch ein Löschfahrzeug und was in solch einem Fahrzeug alles verbaut und verlastet ist, wurde ebenfalls an einer Station ausführlich gezeigt. Die Jugendlichen waren beeindruckt, sahen sie zum einen Jugendliche der Jugendfeuerwehr in ihren Uniformen, Feuerwehrleute in Einsatzkleidung an den Fahrzeugen und Feuerwehrleute in Ausgehuniform an anderen Stationen. Für jeden Dienst eine andere Uniform und für jeden Einsatzfall das richtige Werkzeug auf dem Fahrzeug. Kaum zu glauben, dass eine Komplettuniform mit Einsatzkleidung, Atemschutzgerät, Feuerwehraxt, Wärmebildkamera und Schlauchtragekorb so viel Gewicht auf die Waage bringt wie ein neunjähriges Mädchen. Das Highlight des Tages war für alle Schulklassen sicherlich der Umgang mit einem richtigen Feuerlöscher. Erst zögerlich, dann immer sicherer traute sich am Ende jeder Schüler zu, mit einem Feuerlöscher den brennenden Papierkorb abzulöschen. Dankenswerter Weise wurde uns der Feuerlöschertrainer wieder von Brandschutz Hug aus Ditzingen zur Verfügung gestellt.

Noch einmal heiß her ging es am Ende des Aktionstages auf der Wiese vor der Grundschule. Voller Stolz über ihre Teilnehmerurkunden standen noch einmal alle Kinder, mit den Klassenlehrern und einigen Eltern um einen unscheinbar köchelnden Topf mit heißem Fett. Gespannt lauschten alle noch einmal den Ausführungen und Worten des Jugendwartes der Jugendfeuerwehr Schwieberdingen, als auf einmal ein riesiger Feuerball aus dem Topf hervorschlug, eine Fettexplosion.

Bei all der Begeisterung der Schülerinnen und Schüler rund um diesen Tag, hoffen wir doch, dass die Feuerwehr zukünftig immer nur zu Projekttagen in die Schule kommt und es nie zu einem Ernstfall wird, so das Resümee der Lehrerinnen und Lehrer. Dennoch, sollte es so weit kommen, die Schülerinnen und Schüler der Grundschule in Schwieberdingen sind bestens gerüstet und können uns im Vorfeld tatkräftig unterstützen!

 

Jens Große
Jugendwart der Feuerwehr Schwieberdingen

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